top of page

Speisekarten Design: Das wahre Marketingwunder

  • Daniel Thiel
  • vor 5 Tagen
  • 6 Min. Lesezeit

Entwicklung eines Speisekarten Design

Das wichtigste in Kürze:


  • Die Speisekarte ist ein zentrales Marketing- und Verkaufsinstrument – nicht nur eine Preisliste.

  • Klarer Aufbau, gute Lesbarkeit und psychologische Platzierung steigern den Umsatz pro Gast.

  • Sprache, Design und Material sollten das Konzept und die Marke widerspiegeln.

  • Zusatzstoffe und Allergene müssen gesetzlich gekennzeichnet werden.

  • Eine digitale Version der Karte sollte immer aktuell online verfügbar sein.



In kaum einem Bereich der Gastronomie steckt so viel unterschätztes Potenzial wie in der Gestaltung der Speisekarte. Oft wird sie als reine Preisliste betrachtet – ein nötiges, aber nebensächliches Tool im Tagesgeschäft. Doch das ist ein gefährlicher Trugschluss. In Wahrheit ist deine Speisekarte eines der wichtigsten Verkaufs- und Markeninstrumente deines Betriebs. Sie beeinflusst, wie dein Konzept wahrgenommen wird, wie viel deine Gäste bestellen – und ob sie wiederkommen.


Denn während deine Einrichtung Atmosphäre schafft und dein Personal den Ton vorgibt, entscheidet die Speisekarte über den tatsächlichen Umsatz pro Gast. Sie ist also Kommunikation, Emotion und Verkaufsstrategie in einem – vorausgesetzt, ihr Design, Inhalt und Aufbau sind professionell durchdacht. In diesem Beitrag erfährst du, worauf es beim Speisekarten Design wirklich ankommt, welche Fehler du vermeiden solltest und wie du mit einfachen Mitteln mehr aus deiner Karte machst.


Warum eine gutes Speisekarten Design mehr ist als ein Menü


Stell dir vor: Deine Gäste sitzen, sie haben Platz genommen, sind neugierig – und in genau diesem Moment übergibst du ihnen die Speisekarte. Sie ist der erste Berührungspunkt mit deinem konkreten Angebot. Was darauf steht – und vor allem wie es dargestellt wird – entscheidet darüber, ob jemand Appetit bekommt, sich für deine hochwertigen Gerichte entscheidet oder sich schnell überfordert fühlt.


Studien zeigen: Rund 90 % der Restaurantbesucher wissen nicht, was sie bestellen möchten, bevor sie die Karte sehen. Das heißt: Du hast mit deiner Speisekarte einen direkten Einfluss darauf, wie viel bestellt wird – und was.


Eine gut gestaltete Karte führt den Gast intuitiv durch das Angebot. Sie vermittelt Stil und Qualität. Und sie signalisiert Professionalität. Je durchdachter die Gestaltung, desto glaubwürdiger wirkt dein gastronomisches Gesamtkonzept.


Struktur: Klarheit ist König


Der Aufbau deiner Speisekarte sollte logisch, konsistent und leicht erfassbar sein. Dabei ist weniger oft mehr: Eine überladene Karte mit 100 Gerichten wirkt beliebig, unübersichtlich – und lässt Zweifel an der Frische oder Kompetenz der Küche aufkommen. Eine schlanke, klar gegliederte Karte hingegen wirkt selbstbewusst, authentisch und qualitativ hochwertig.


Ob du die Karte klassisch in Vorspeisen, Hauptgerichte und Desserts unterteilst oder nach Zubereitungsarten, Regionen oder Zielgruppen – wichtig ist, dass sich deine Gäste sofort orientieren können. Hilfreich sind auch kleine Icons für vegetarische, vegane oder allergenarme Gerichte. Wer seine Zielgruppen kennt, kann hier clever ansetzen: Eine extra Rubrik für Kindergerichte, Business-Lunch oder Low-Carb-Menüs spricht gezielt an – und zeigt, dass du mitgedacht hast.


Speisekarten als Verkaufsinstrument


Ein durchdachtes Speisekarten Design beeinflusst nicht nur die Auswahl, sondern auch die Bestellmenge. Mit psychologisch fundierter Menüführung kannst du den Bestellprozess aktiv steuern.


Positioniere deine margenstärksten Gerichte an den sogenannten „goldenen Punkten“ – das sind die Stellen auf einer Seite, die die meiste Aufmerksamkeit bekommen: oben links, oben rechts und mittig. Hebe diese Gerichte optisch dezent hervor – durch einen Rahmen, eine kleine Empfehlung oder ein Symbol. Vermeide es, Preise direkt zu betonen oder sie in eine extra Spalte zu stellen. Stattdessen kannst du sie direkt nach der Beschreibung aufführen, ohne Euro-Zeichen. Das reduziert den Fokus auf den Preis – und erhöht die Bereitschaft, das Gericht nach Appetit zu wählen, nicht nach Budget.


Auch sprachlich kannst du viel bewirken: Ansprechende Namen, kurze Geschichten oder Herkunftsangaben machen aus einem simplen „Käsespätzle“ ein echtes Erlebnis: „Hausgemachte Allgäuer Käsespätzle mit Röstzwiebeln und Schnittlauch – nach Familienrezept“. Das steigert nicht nur die Attraktivität, sondern rechtfertigt auch einen höheren Preis.


Design: Stil, Lesbarkeit und Gefühl


Visuell sollte deine Karte vor allem eines sein: übersichtlich und lesefreundlich. Vermeide unruhige Layouts, zu kleine Schriftgrößen oder zu viele Farben. Einheitliche Typografie, ein ruhiger Hintergrund und klare Gliederungen helfen dabei, das Auge zu führen.


Die Farbwelt deiner Karte sollte sich an deinem Gastronomiekonzept orientieren. Ein elegantes Restaurant arbeitet mit gedeckten Farben und hochwertiger Typografie, ein modernes Café darf frischer und verspielter auftreten, ein Streetfood-Lokal arbeitet vielleicht mit urbanen Elementen und handschriftlicher Typo.


Fotos sind kein Muss – und sollten nur verwendet werden, wenn sie wirklich hochwertig sind. Schlechte Bilder wirken amateurhaft und lassen dein Angebot billig erscheinen. Lieber ohne Fotos, dafür mit guten, beschreibenden Texten.


Materialität: Deine Karte zum Anfassen


Auch das Material deiner Speisekarte ist ein Teil deines Markenerlebnisses. Eine rustikale Holzklemme, eine schlichte schwarze Lederkarte mit Prägung, ein handbeschriebenes Blatt in einer Plexihülle – jede Variante erzählt etwas über deinen Stil, deine Preisklasse, deine Philosophie.


Ein Tipp: Die Karte sollte sich gut anfühlen. Sie darf nicht fettig, klebrig oder vergilbt sein. Gäste übertragen die Haptik der Karte automatisch auf den gesamten Betrieb. Saubere, gepflegte Karten sind Pflicht. Und ja: Lieber regelmäßig ersetzen als dauerhaft reparieren.


Verschiedene Kartenformate – und wie du sie clever einsetzt


Neben der Hauptkarte kannst du weitere Formate nutzen, um gezielt bestimmte Gästegruppen oder Tageszeiten anzusprechen:


  • Tages- oder Wochenkarten: Ideal für Frischekommunikation, saisonale Zutaten und Stammgäste.

  • Saisonkarten: Erhöhen die Attraktivität durch wechselnde Angebote – z. B. Spargel-, Wild- oder Kürbiswochen.

  • Menükarten: Für Fine Dining, Events oder kulinarische Erlebnisse in mehreren Gängen.

  • Dessert- oder Barkarten: Impulsfördernd und emotional – perfekt für Upselling.

  • Mittagskarten: Schnell, günstig, kompakt – ideal für Berufstätige in der Pause.


All diese Formate können entweder in die Hauptkarte integriert oder separat präsentiert werden – je nach Stil und Umfang.


Sprache mit Persönlichkeit – so klingt Genuss


Ein oft vernachlässigter, aber extrem wirksamer Faktor ist die Sprache deiner Speisekarte. Sie ist nicht nur informativ, sondern auch ein zentrales Instrument deiner Markenkommunikation.


Vermeide langweilige Aufzählungen und technokratische Begriffe. Stattdessen solltest du mit Emotionen arbeiten: Beschreibe Aromen, Texturen, Herkunft, Zubereitungsarten. Zeige Liebe zum Detail – aber halte dich kurz. Drei Zeilen pro Gericht sind völlig ausreichend.


Beispiel:

❌ „Hähnchenfilet mit Reis und Gemüse“

✅ „Saftig gegrilltes Hähnchenbrustfilet mit Wildreis und ofengeröstetem mediterranen Gemüse“


Rechtliche Pflichten & Barrierefreiheit


Neben Kreativität und Design müssen auch gesetzliche Anforderungen erfüllt werden. Das betrifft insbesondere die Allergenkennzeichnung, die verpflichtend ist – entweder direkt in der Karte oder durch einen Hinweis auf eine separate Übersicht. Auch Zusatzstoffe müssen klar kenntlich gemacht werden.


Denke außerdem an Barrierefreiheit: Große, gut lesbare Schrift, ausreichender Kontrast und einfache Sprache helfen auch älteren oder sehschwachen Gästen. Das ist nicht nur gesetzlich empfohlen, sondern ein echtes Qualitätsmerkmal deines Services.


Digital denken – analog überzeugen


Auch wenn du auf Papier setzt, solltest du deine Speisekarte digital verfügbar machen. Viele Gäste informieren sich vorab online – auf deiner Website, bei Google oder über Social Media. Stelle sicher, dass du immer eine aktuelle Version deiner Karte online bereitstellst – mobilfreundlich, übersichtlich und gut lesbar.


QR-Codes auf Tischaufstellern oder in To-Go-Verpackungen bieten zusätzliche Reichweite und Komfort. Und wer über eine Reservierungsplattform oder Lieferdienste anbietet, sollte dort ebenfalls mit einem professionellen Menü-Layout punkten.


Fazit: Eine gute Speisekarte ist viel mehr als ein Preisverzeichnis


Speisekarten Design ist eine Kunst – und gleichzeitig eine strategische Disziplin. Es vereint Kommunikation, Verkaufsförderung und Markenführung auf engstem Raum. Eine durchdachte, gepflegte und kreative Speisekarte kann dein gastronomisches Profil schärfen, den Umsatz steigern und die Gästezufriedenheit deutlich erhöhen.


Wenn du also das nächste Mal deine Karte überarbeitest, dann frag dich nicht nur: Was steht drauf?

Sondern: Was sagt diese Karte über uns aus? Was spüren, denken und entscheiden Gäste beim Lesen?


Denn am Ende gilt: Deine Karte spricht und du kannst vorgeben was sie sagt.


Häufig gestellte Fragen zum Thema Speisekarten Design


Welche Schriftarten eignen sich für Speisekarten?

Welche App übersetzt Speisekarten?

Was ist der Unterschied zwischen einer Menükarte und einer Speisekarte?

Was muss auf Speisekarten gekennzeichnet sein?



Kunden

Einzugsgebiet: Wir betreuen Kunden aus ganz Deutschland, wobei wir uns besonders auf Berlin und Brandenburg (z.B. Potsdam, Cottbus, Frankfurt(Oder), Falkensee, Bernau) konzentrieren.

Weitere Leistungen

Wertvolle Informationen

Controlling in der Gastronomie

Kundengröße: Unsere Kunden bestehen aus klein und mittelständischen Gastronomiebetrieben (auch KMU). Vor allem Pensionen, Restaurants, Cafés und Imbisse.

© 2025 Ambetta

bottom of page